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Warum Holländisch?

„Warum wurde dein Buch ausgerechnet auf Holländisch übersetzt?“, ist eine Frage, die ich schon oft gehört habe.

Mein erstes Buch „Die Kreuzträgerin“ heisst auf Holländisch „De Kruisdraagster“. Als ich vom Schreiben träumte, hätte ich mir niemals auszumalen gewagt, dass mein Buch von Menschen gelesen wird, deren gesprochene Sprache ich nicht verstehe.

Nun gut, ein bisschen ist sie ja schon zu verstehen, diese Sprache, die so familiär in den Ohren klingt, von der man aber, wenn man etwas genauer hinhört, den Sinn trotzdem nicht erfasst.

Ich durfte die Niederlande schon viermal besuchen. Ich hab eine einheimische Freundin dort, die ich in Kenia kennen gelernt habe und eine Schweizer Freundin, die einen Holländer geheiratet hat und nun auch in dem Land wohnt, deren höchste natürliche Erhebung 300 Metern über Meer liegt.

Sie waren immer sehr abenteuerlich, diese Reisen ins Land der Toleranz und der landschaftlichen Weite. Es ist schon zehn Jahre her, als ich mit einer Freundin am Samstagmorgen die Taschen packte, mit dem Auto los düste, eine Hardcore-Sightseeing-Tour veranstaltete und am Sonntagabend spät wieder nach Hause zurückkehrte, um am Montag wieder arbeiten zu gehen. (Und nein, ich will keine Sprüche über Benzinverschwendung hören. Diese Geschichte erzähl ich noch meinen Grosskindern. Sie bleibt unvergessen unter dem Titel: „Das Wochenende, an dem wir nach Holland düsten.“)

So apart die Sprache ist („Zwiebel“ heisst z.B. „ui“) so herzlich und offenherzig sind die Menschen. Sie sind direkt, geradeaus, ehrlich, klar, wie der Himmel über dem Meer, das sie sich mit Dämmen vom Hals halten. Wenn ich die Augen schliesse, sehe ich immer noch so weit das Auge reicht: Das Weideland, die Pappeln, die Windräder zur Stromgewinnung. Für uns Schweizer, die in engen Tälern und Bergen eingesperrt sind, entfaltet sich ein fremder und doch so wundervoller Anblick. Das Land des Wassers und des Windes. Das Land der majestätischen, königlichen Bauten und den Häusern aus dunkelbraunem Backstein.

Aber um nun die Frage zu beantworten, weshalb mein Buch auf Holländisch übersetzt wurde: Mein Verlag setzte sich dafür ein, dass ein holländischer Verlag mein Manuskript liest. Die meisten Niederländer sind der deutschen Sprache mächtig. Deshalb konnten sie es auf Deutsch prüfen und bewilligen. Was zu meiner grossen Freude geschehen ist.

„Warum übersetzen sie dein Buch denn nicht auf Englisch?“, fragt mich immer mal jemand. Ich glaube, weil meinen Träumen zuerst noch grössere Hoffnungsflügel wachsen müssen. Und weil ich noch niemals in England war.

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Fernweh

Es singt in meinem Blut das Fernweh. Die Sehnsucht von zu Hause aufzubrechen, die Tür zu schliessen, den Alltag hinter mir zu lassen und neue Gefilde zu erobern.

Es liegt schon seit Geburt in meinem Blut. Meine Eltern waren in New York und